Dienstag, 30. Oktober 2007

Jacky zu Besuch!!


Jawohl, vom 17. bis 19. Oktober waren Jacky und Backpacking-Kollege Thomas meine Gäste in Portsmouth. Und in dieser Zeit haben wir natürlich die Stadt mal so richtig unsicher gemacht. Aber erst mal ganz von vorne: Gegen 12Uhr mittags klingelt mein Handy. Da ich noch schlafe (habe mittwochs keine Uni), gehe ich nicht ran. Allerdings bleibt der Anrufer hartnäckig und versucht es erneut. Ich bin jetzt endgültig wach und gehe ans Telefon. „Ja hallo, hier ist Philipp, also Jacky. Wir kommen gegen Abend in Portsmouth an. Ich melde mich dann später nochmal“, ertönt es aus dem anderen Ende der Leitung. Sau spontan und sau cool. Abends sind wir dann in nen Pub und anschließend in nen Club gegangen. Ich muss sicherlich nicht weiter ins Detail gehen. Am nächsten Morgen haben sich jedenfalls meine Mitbewohnerinnen gewundert, welches Häufchen Elend denn da in unserer Küche liegt (sorry, Thomas). Am nächsten Tag waren wir natürlich alle etwas fertig. Ich hab’s aber trotzdem noch in die Uni geschafft. Allerdings nicht mehr am Freitag. Schuld daran war eine Hausparty, die wir natürlich nicht verpassen durften. Ich denke die Fotos sagen alles…

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die ersten drei Wochen


Hallo zusammen. Ich habe es nun endlich geschafft, meinen persönlichen Blog zu erstellen. Unterstützt wurde ich hierbei tatkräftig vom allseits als Computerspezialist bekannten Jörn Bollinger.
Dass England eine Insel ist, ist ja allgemein bekannt. Aber Portsmouth ist auch komplett umgeben von Wasser - und damit ebenfalls eine Insel. Und Palmen gibts hier auch noch. Hört sich eigentlich nicht schlecht an: Ich wohne auf ner Insel mit Strand und Palmen. Man darf halt nicht gleich an Südsee und Sonne denken. Wir befinden uns schließlich immer noch in England. Aber nichts desto trotz ist Portsmouth eine sehr schöne Stadt, in der man es wirklich gut aushalten kann.
Angekommen bin ich am 22. September. Mein Vater war so freundlich und hat mich gefahren. So konnte ich natürlich deutlich mehr Gepaeck mitnehmen. Nach etwa neun Stunden Fahrt mussten wir dann nochmal drei Stunden warten, bis die Landlady mit mit dem Wohnungsschlüssel kam. Sie hatte angeblich meine Email nicht erhalten, in der ich ihr vom Anreisedatum berichtete.
Ich wohne zusammen mit zwei deutschen Mädels und einem Franzosen, die aber alle erst einige Tage später antrafen. So war es dann in dieser Zeit teilweise ein bisschen leer und langweilig in der Wohnung. Die Mädels sind sehr nett und den Franzosen bekommt man kaum zu sehen, weil er sich meistens in seinem Zimmer verkriecht. Und der Hammer: Er fährt JEDES Wochenende nach Hause. Er hasst England und er hasst Portsmouth. Immerhin muss er hier für drei Semester studieren. Die spinnen doch, die Franzosen...
In den ersten beiden Wochen standen ganz viele Einführungsveranstaltungen auf dem Programm. Das war inhaltlich alles ein bisschen langweilig, aber eine gute Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen. Und das geht hier wirklich schnell. Ist wahrscheinlich typisch für Erasmus. Anfangs waren wir eine Gruppe von vielleicht fünf bis zehn Personen. Diese ist aber in der Folge extrem gewachsen. Wir haben hier vor allem Deutsche (viel zu viele), Franzosen, Spanier und Italiener. Alle sind super locker drauf und wollen ihre Zeit hier genießen.
Und das bringt mich dann auch direkt zum nächsten Punkt: Die Feierei. Das kann hier auf Dauer sehr anstrengend werden. Man kann an jedem Wochentag hervorragend ausgehen und es ist immer was los. Habe schon einige Pubs und Clubs auf ihre Tauglichkeit getestet... Das beste sind aber die Hauspartys. Kurze Erklärung: Viele Studenten wohnen in WG-Häusern. Das sind meistens typisch englische Buden. Also nichts besonderes. Aber es ist natürlich obercool, sich mit Kumpels ein ganzes Haus zu teilen. Und wenn sich irgendwer dazu entschließt, eine dieser besagten Hauspartys zu starten, dann spricht sich das hier extremst schnell rum. Das sieht dann ungefähr so aus: "Hey, weißt du von ner Hausparty heute Abend? Hab gehört irgendwelche Italiener stellen ihre Bude zur Verfügung." "Ja, heute ist eine in der Victoria Road. Aber ich glaub die ist von irgendwelchen anderen."
Mit der Uni bin ich bislang auch zufrieden. Das ist alles ein wenig besser organisiert als zu Hause und auch die logistischen Möglichkeiten sind andere. In der Essener Bib gibt es beispielsweise etwa 30 Computer mit Internetzugang. Hier sind es über 200. Die Seminare haben diese Woche angefangen. Einige Kurse bestehen nur aus Erasmus-Menschen und in anderen sitzt man zusammen mit Engländern. Man muss insgesamt viel mehr tun, um Credits zu bekommen. Meistens zwei Aufsätze und noch ne Präsentation. Allerdings ist das Niveau nicht sonderlich hoch. Das ist zumindest mein Eindruck nach der ersten richtigen Uni-Woche.
Am Sonntag war ich dann auch endlich das erste (und mit großer Wahrscheinlichkeit letzte) Mal im Meer. Es war schweinekalt. Liegt wahrscheinlich daran, dass es schon Mitte Oktober ist. Außer Jens und mir war keiner im Wasser. Länger als fünf Minuten haben wir es allerdings auch nicht ausgehalten. Nach dieser Erfrischung haben wir uns dann auf das Uni-Oktoberfest vorbereitet, sprich mit dem Bier Trinken begonnen. Wenig später ging's dann auch schon los. Eine englische Humtata-Kapelle namens "The Munich Bierkellermen" hat der Masse eingeheizt. Zu Trinken gab es ein Bier namens Eichenblatt, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Zurecht. Denn es hat zum Kotzen geschmeckt. Bin dann auf Carlsberg umgestiegen. Da kann man nichts falsch machen. Das Fest an sich war nicht so besonders. Den Engländern hat es aber glaube ich gefallen. Schließlich konnten sie saufen, grölen und einfach nur laut sein. Eigenschaften, die den Engländer an sich auszeichnen. Und ich meine hiermit nicht nur die Männer.
So, das war's erst mal. Ich mache mich mal auf den Heimweg. Da wir immer noch kein Internet in der Wohnung haben, muss ich immer zur Uni. Tschö.